Denkmalschutz
Ein Fall für den Denkmalschutz?
... es geht auch anders.
eine GLOSSE
25. November 2010, Rosenhaus Wohnzimmer
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Denkmalschutz
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Mitte Februar 2011:
Betriebsamkeit im Rosenhaus. Alte Türen, alte Holzdielen. Möbel, usf.,
auch private Dinge der Erben landen im Container. Das geschieht meistens
nach Feierabend, "bei Licht" und ist mit nicht geringem Lärm verbunden.
Einheimische informieren die Denkmalschutzbehörde.
Sie wundern sich über das Verhalten der Erben - der ehemalige Bewohner hat
sich vor drei Monaten das Leben genommen - und wissen nicht, dass das Haus
gar nicht mehr der Familie Zumpe gehört. Die Erben haben auch nur durch
Zufall Mitte Januar erfahren, dass seit dem 27. Dez. 2010 ein neuer Eigentümer
im Grundbuch steht. Das Rosenhaus war von der Testamentsvollstreckerin Rain
und Notarin H. für 335 000,- Euro an die Immobiliengesellschaft M. in Nieblum
verkauft worden.
Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zum Denkmalschutz. Am 18. März 2011, also 4 Wochen später, besichtigen zwei Damen von der unteren Denkmalschutzbehörde das Rosenhaus. Dieser Termin ist mit dem Geschäftsführer S. der Immobiliengesellschaft M., der in Husum angerufen hat, vereinbart worden. Die Damen besichtigen ein entkerntes Haus. So kann man es also auch machen: falls Sie Ärger haben sollten, erst Fakten schaffen und dann den Denkmalschutz holen, das ist der Weg. Sie haben nichts zu befürchten, keine Anzeige, keine Strafe, keine Abmahnung, keinen Baustop. Sie werden hilfsbereite Berater der Denkmalschutzbehörde für den Wiederaufbau des Hauses antreffen. Die Delfter Fliesen waren ja noch an den Wänden, die sollen von einem Antiquitätenhändler gesäubert, sichergestellt und wieder eingebaut werden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt..... PS: Zweieinhalb Jahre später tut der Bauherr kund, dass er das Haus in liebevoller Kleinarbeit und in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt behutsam wieder aufgebaut und es in einen schmucken Zustand gebracht hat. Dann sind zwar die Delfter Fliesen immer noch nicht wieder an ihrer Stelle... |